
2018 pflanzte Jetlum Memedi, Co-Gründer von ecoverde, den ersten Baum in Nordmazedonien. In der Folgezeit testete er unterschiedliche Arten des Kiri-Baums, um die hybride Sorte zu finden, die sich ideal für das Projekt eignet. In dieser Zeit lernte Memedi die Brüder Almir und Ardijan Adili kennen.
«Sie hätten auch ins Ausland gehen können, wie so viele junge Menschen in Nordmazedonien», sagt Memedi. Doch sie blieben vor Ort, führten das Treuhandgeschäft des verstorbenen Vaters weiter und bauten es aus. Das beeindruckte den Unternehmer Memedi, der selbst Wurzeln in Nordmazedonien hat.
Zusammen mit Stevens Senn beschloss er, die Brüder anzustellen – in der ecoverde AG DOOEL Gostivar, der nordmazedonischen Tochtergesellschaft. Almir amtet als CEO, Ardijan als Projektleiter. Schliesslich bringen die beiden alle nötigen Qualifikationen mit. Unter anderem sind sie bestens vernetzt, kennen Land und Leute und haben die Motivation, etwas zu bewegen.
Nebst dem Führungsteam beschäftigt ecoverde eine Vielzahl an weiteren Angestellten in Nordmazedonien. Um die 40 Personen sind es insgesamt. Unter ihnen etwa der gebürtige Skopjer Zoran Golubovski mit über 30 Jahren Erfahrung als Agronom. Oder Fuat Kadrij, ein leidenschaftlicher Landwirt, der früher in Italien arbeitete und sich die letzten zehn Jahre vertieft mit dem Kiri-Baum auseinandergesetzt hat.
Die beiden Männer arbeiten eng zusammen. Auf das Duo angesprochen, erinnert sich Geschäftsführer Almir Adili an eine lustige Anekdote: Während einer Inspektion diskutierten die beiden Männer, welcher der beste Weg wäre, um das Wachstum der Bäume zu messen, erzählt er. Golubovski, stets akribisch, brachte ein Massband mit und machte sich Notizen. Kadrij hingegen lief kurzerhand zu einem Baum und umarmte ihn: «Dieser hat offiziell Fuat-Umarmungsgrösse!»
Agronom Golubovski konnte sich ein Augenrollen nicht verkneifen: «Fuat, Bäume kann man nicht mit Umarmungen messen.» Doch dieser liess sich nicht beirren: «Klar kann man das, die Bäume scheinen damit zufrieden zu sein.» Seitdem ist die Fuat-Umarmungsgrösse ein Running-Gag der beiden.
Anfangs coachte Memedi das Team in Nordmazedonien noch, um zu gewährleisten, dass sein umfangreiches Wissen über die Kiri-Bäume gesichert wird. Mit Golubovski führte er beispielsweise Düngertests durch, bis sie sich gemeinsam für einen Biodünger entschieden. Mit der Zeit gab Memedi sein ganzes Wissen an das Team in Nordmazedonien weiter, sodass die Coachings längst nicht mehr nötig sind. Tagtäglich geben sie alles. Mit dem Ziel, Ökonomie und Ökologie zu vereinigen und so der Erde etwas zurückzugeben.